Was ist Bsal?

Bsal oder genauer *Batrachochytrium salamandrivorans* ist ein Hautpilz und gehört zu den Chytridpilzen. Der aus Asien stammende Pilz wurde über den weltweiten Tierhandel nach Europa eingeführt. Asiatische Amphibien sind gegen den Pilz resistent und erkranken nicht. Heimische Salamanderarten, vor allem Feuersalamander, werden von dem Hautpilz befallen. Sie erleiden schwere Hautläsionen und Geschwüre auf der Haut. Dadurch verliert die Haut ihre überlebenswichtigen Funktionen für die Amphibien. Innerhalb weniger Tage verenden die Tiere.

Der Feuersalamander in Gefahr
Der Feuersalamander in Gefahr
Der Feuersalamander in Gefahr

Verbreitung von Bsal in Europa

Erste Ausbruchsherde von Bsal wurden vor einigen Jahren in den Niederlanden entdeckt. Dort führte der Hautpilz zu einem massiven Rückgang der Feuersalamander. Auch in Belgien wurden ähnliche Rückgänge aufgezeichnet. Erste Bsal Nachweise in Deutschland wurden 2015 in der Eifel registriert. Neben der Eifel sind im Ruhrgebiet und im Bergischen Land zahlreiche Bsal-Ausbruchsherde dokumentiert. Seit Juni 2020 sind Bsal-Nachweise aus Bayern bekannt. In Hessen wurde Bsal erstmals im Januar 2024 an Feuersalamandern im Freiland nachgewiesen. Damit ist Deutschland aktuell mit mehr als 100 Standorten der „Bsal Hot-Spot“ in Europa.

Handlungsempfehlungen zu Bsal in Hessen

An Feuersalamandern und Molchen in Nord-, Mittel,- und Südhessen wurde der für die Tiere gefährliche Hautpilz Bsal (Batrachochytrium salamandrivorans) nachgewiesen. Bei Feuersalamandern führt eine Infektion zu Hautschädigungen und in der Regel zum raschen Tod. Alle heimischen und europäischen Schwanzlurche (Molche und Salamander) können befallen werden. Für Menschen ist der Hautpilz nicht gefährlich! Der Pilz bildet Sporen, die in Erde und Matsch lange überleben können. Sie können beispielsweise über Schuhe, Hundepfoten oder Reifen weitergetragen werden. Folgende Handlungsempfehlungen werden für Bürger:Innen für den täglichen Gebrauch nach dem Aufenthalt in der Natur (z. B. Spaziergang mit dem Hund, Wanderung) ausgesprochen:

  • Wege nicht verlassen.
  • Keine Feuersalamander oder andere Amphibien anfassen.
  • Hunde anleinen und nicht in und an Gewässer heranlassen.
  • Gewässer und Gewässerufer meiden und nicht begehen.
  • Schuhe nach dem Spaziergang säubern und durchtrocknen lassen.
  • Nach Möglichkeit die Schuhe bei Standortwechseln gemäß des Desinfektionsprotokolls säubern und desinfizieren.
  • Totfunde oder Tiere mit Hautauffälligkeiten melden.
  • Nach Wanderungen in Bsal-befallenen Gebieten Schuhe gemäß Desinfektionsprotokoll desinfizieren.
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An Feuersalamandern im Landkreis Marburg-Biedenkopf wurde der Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) – der Salamanderfresser – nachgewiesen. Bei Feuersalamandern führt eine Infektion zu Hautschädigungen und in der Regel zum raschen Tod. Auch andere Amphibien können befallen werden. Für Menschen ist der Hautpilz nicht gefährlich! Der Pilz bildet Sporen, die in Erde und Matsch lange überleben können. Sie können beispielsweise über Schuhe, Hundepfoten oder Reifen weitergetragen werden. Folgende Handlungsempfehlungen werden für Verbände und ehrenamtliche Natur- und Amphibienschützer (z. B. Betreuer:Innen von Amphibienzäunen) ausgesprochen:

  • Feste Betreuergruppen bilden, die möglichst nur einen Zaun betreuen und nicht zwischen Standorten wechseln.
  • Bei der Betreuung von mehreren Zäunen sollte pro Standort eine eigene Schuhausrüstung verwendet werden.
  • Bei Standortwechseln Schuhe und ggf. Materialien gemäß des Desinfektionsprotokolls säubern und desinfizieren.
  • Eimer regelmäßig gemäß des Desinfektionsprotokolls desinfizieren.
  • Amphibien nur mit Nitril-Handschuhen anfassen und Handschuhe regelmäßig wechseln.
  • Totfunde oder Tiere mit Hautauffälligkeiten melden.
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An Feuersalamandern im Landkreis Marburg-Biedenkopf wurde der Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) – der Salamanderfresser – nachgewiesen. Bei Feuersalamandern führt eine Infektion zu Hautschädigungen und in der Regel zum raschen Tod. Auch andere Amphibien können befallen werden. Für Menschen ist der Hautpilz nicht gefährlich! Der Pilz bildet Sporen, die in Erde und Matsch lange überleben können. Sie können beispielsweise über Schuhe, Hundepfoten oder Reifen weitergetragen werden. Folgende Handlungsempfehlungen werden für Personen mit regelmäßigen bzw. häufigen Standortwechseln im Freiland (z. B. Gutachter:Innen) ausgesprochen:

  • Nach Möglichkeit feste Gebiets-/Standortbetreuende festlegen, um zahlreiche Gebietswechseln zu reduzieren
  • Bei der Betreuung von mehreren Gebieten sollte möglichst mit mehreren Kartier
  • Ausrüstungen gearbeitet werden, ideal wäre pro Standort eine Ausrüstung verwendet werden
  • Bei Standortwechseln Schuhe und ggf. Materialien gemäß des Desinfektionsprotokolls säubern und desinfizieren
  • Wünschenswert ist eine Dokumentation der aufgesuchten Orte und der durchgeführten Desinfektion
  • Amphibien nur mit Nitril-Handschuhe anfassen
  • Totfunde oder Tiere mit Hautauffälligkeiten melden
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Der Feuersalamander in Gefahr
Instituts für Biologiedidaktik der JLU Gießen
Instituts für Biologiedidaktik der JLU Gießen
Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG)

Gefördert durch den hessischen Biodiversitätsforschungsfond.