Tödlicher Salamander-Pilz im Nationalpark Kellerwald-Edersee nachgewiesen
In den Niederlanden, wo der Pilz 2012 erstmals in Europa entdeckt wurde, sind inzwischen 96 Prozent der einheimischen Feuersalamander im Freiland gestorben und auch in Belgien, der Eifel und im Ruhrgebiet fiel ihm bereits ein großer Teil der Lurche zum Opfer. Es gibt inzwischen auch Nachweise aus Bayern.
Seine Ursprünge hat Bsal in Asien: Für die dortigen Schwanzlurche ist eine Infektion nicht tödlich, sie sind seit langer Zeit an den Erreger angepasst. Nach Europa gelangte der Pilz vermutlich durch den Import von Molcharten aus Thailand, Vietnam und Japan für den Zoofachhandel.
Gemeinsam eine weitere Ausbreitung verhindern
Der Nationalpark bietet mit seiner großen unzerschnittenen Kernzone und den vielen Kerbtälern die Chance, dass einzelne Populationen des Feuersalamanders dort geschützt überleben können. Insbesondere vor diesem Hintergrund ist es nun besonders wichtig, dass sich der Pilz nicht weiter ausbreitet.
Dabei können Besucherinnen und Besucher des Nationalparks Kellerwald-Edersee mithelfen, in dem sie keine Amphibien anfassen, Wege nicht verlassen und Gewässerränder nicht betreten. Für Hunde gilt im Schutzgebiet eine Leinenpflicht. Außerdem sollten Hunde von Bächen, Uferbereichen und Tümpeln ferngehalten werden. Diese Verhaltensregeln dienen dazu, dass die Sporen des Pilzes, welche in Erde und Matsch lange überleben können, nicht über Schuhe oder Hundepfoten weitergetragen werden. Für Menschen und ihre Haustiere ist der Hautpilz nicht gefährlich.
Schuhe sollten – vor allem nach Wanderungen in befallenen Gebieten –gereinigt und getrocknet werden. Insbesondere Naturschützerinnen und Naturschützer und Freilandkartierende müssen auch ihre Ausrüstung wie Kescher und Reusen desinfizieren.
Außerdem gilt: Jeder Fund ist wichtig! Jede Meldung über tote oder krank wirkende Tiere ist entscheidend, um die weitere Ausbreitung des Hautpilzes zu verhindern. Anzeichen, die für eine Hautpilzerkrankung sprechen, sind beispielsweise Geschwüre und Lochfraß auf der Haut. Krank wirkende Tiere und Totfunde, die nicht überfahren wurden, können über die Homepage www.feuersalamander-hessen.de gemeldet werden. Auf der Homepage gibt es auch weiterführende Informationen rund um das Thema „Feuersalamander in Hessen“.
Wichtig ist außerdem, dass im Zoofachhandel gekaufte Amphibien und deren Nachkommen in privater Haltung grundsätzlich nie im Freiland – auch nicht im Gartenteich – ausgesetzt werden dürfen.
Weitere Informationen zum Feuersalamander in Hessen:
www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/feuersalamander
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Nationalpark Kellerwald-Edersee
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Prof. Dr. Hans-Peter Ziemek
Institut für Biologiedidaktik
Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU)
Karl-Glöckner-Str. 21C, 35394 Gießen
Telefon: 0641 99 35500
Weitere Informationen zum Feuersalamander in Hessen:
www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/feuersalamander
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